Die Veranschlagung einer Website kann für die Webagentur mitunter ganz schwierig sein. Insbesondere dann, wenn das Webprojekte diverse Fachbereiche wie Projektmanagement, Webdesign, Webentwicklung und Texterstellung einschliesst. Unbekannte wie Unterhalt und Anpassungen der Website, Überstunden, wenn es zeitlich eng wird, erschweren die Offertstellung.
Einer meiner Berufskollegen, der als Berater für einen grossen Verwaltungsbetrieb arbeitet, hat es sich zur Gewohnheit gemacht, seine Offerten mit dem Zweifachen des geschätzten Aufwand zu veranschlagen, aus Erfahrung und weil er weiss, dass seine Budgets nachträglich aus administrativen Gründen nur mit Schwierigkeiten erhöht werden können.
Was für ihn gilt, nämlich ganz großzügig budgetieren, können sich die meisten Agenturen nicht leisten. Die Konkurrenz funktioniert schliesslich auch über den Preis und damit wächst das Risiko, zu knapp zu kalkulieren.
Je komplexer das Projekt, umso mehr Unbekannte kommen ins Spiel, und die gilt es zu berücksichtigen, wenn ein Webprojekt gründlich und glaubwürdig offeriert werden soll. Manchmal ist der Einsatz von unterschiedlichen Preismethoden angebracht. Hier eine Zusammenstellung der verschieden Methoden, die man in der Praxis antrifft:
Der Festpreis ist die gängigste Art ein Webprojekt zu offerieren. Bei höheren Festpreisen ist es üblich, den Offertpreis +/- einer Abweichung von 5-10% zu offerieren. Festpreise bedingen eine tiefgehende Diskussion des Projekts mit dem Kunden, so dass dieser den Umfang, aber auch die Grenzen des Projekts versteht. Die Vorteile eines solchen Vorgehens sind offensichtlich: Der Kunde kennt die Schwierigkeiten des Projekts, was für ihn das Risiko auf unangenehme Überraschungen reduziert.
Das Gegenstück zum Festpreis ist der Stundenpreis. Hier gibt der Dienstleister dem Kunden eine Schätzung ab, wie viele Stunden er für eine Aufgabe kalkulieren muss. Bei dieser Methode setzt man von Beginn weg fest, dass die Projektarbeit nur aus der Sicht des Zeitaufwands beurteilt wird. Damit übernimmt der Kunde die Verantwortung und erhält im Gegenzug mehr Entscheidungsfreiheit. Stundenpreise sind beim Einsatz von Freelancern ein Thema oder, wenn es um Leistungen geht, die rein aufwandgesteuert sind. Die Wartung der Website ist so ein Beispiel und SEO's rechnen auch oft aufwand- und nicht leistungsorientiert ab. Bei dieser Abrechnungsmethode muss dem Auftraggeber bewusst sein, dass es in der IT-Praxis fast unmöglich ist, akkurate Stundenschätzungen abzugeben.
Aus Auftragnehmersicht ist die Zeiterfassung die genaueste Methode, die Arbeitsleistung zu entschädigen und für den Kunden die transparenteste. Diese Art von Entschädigung entspricht einer Quasi-Anstellung. Die Entschädigung per Zeiterfassung ist nicht aufwand- sondern aufgabenorientiert. Externe Webmaster werden oft nach dieser Methode entschädigt.
Auf der anderen Seite der flexiblen Preismethoden "Stundenpreise" und "Zeiterfassung" stehen die Pauschalangebote. Im Gegensatz zu den Festpreisen, handelt es sich bei den Angeboten um vorgeschnürte Webdienstleistungs-Pakete, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden nur sehr begrenzt eingehen. Webagenturen setzen solche Angebote zur Verkaufsförderung ihrer Dienstleistung ein. Beliebt sind Pauschalangebote auch bei Webhostingfirmen oder bei Firmen, die Web- oder Homepage-Baukästen anbieten.
Guten Tag, ich heisse Rudolf Bösiger, bin Betriebswirtschafter und Webkonzepter . Sie erreichen mich via XING.
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